Anti-Aging-Therapien zeigen in der Forschung an Modellorganismen vielversprechende Ergebnisse. Eine Übertragung auf den Menschen ist notwendig, um den Herausforderungen einer alternden Weltbevölkerung zu begegnen. Interventionen zur Verlangsamung des menschlichen Alterns müssen bei noch jungen Menschen angewendet werden. Allerdings konzentriert sich die meisten Forschung zum Altern beim Menschen auf ältere Erwachsene, von denen viele an chronischen Erkrankungen leiden. Infolgedessen ist wenig über das Altern junger Menschen bekannt.
Wir haben das Altern bei 954 jungen Menschen aus der Dunedin-Studie (Geburtskohorte) untersucht und dabei mehrere Biomarker zu drei Zeitpunkten erfasst, die ihre dritte und vierte Lebensdekade umfassen. Dabei haben wir zwei Methoden entwickelt und validiert, mit denen das Altern bei jungen Erwachsenen gemessen werden kann – eine Querschnitts- und eine Längsschnittmethode.
Unsere Längsschnittmessung ermöglicht es, das Tempo des koordinierten physiologischen Verfalls in mehreren Organsystemen (z. B. Lungen-, parodontale, kardiovaskuläre, renale, hepatische und Immunfunktion) zu quantifizieren. Diese Methoden haben wir angewendet, um das biologische Altern bei jungen Menschen zu bewerten, die noch keine altersbedingten Krankheiten entwickelt haben.
Junge Menschen gleichen chronologischen Alters zeigen Unterschiede in ihrem „biologischen Altern“ (abnehmende Integrität mehrerer Organsysteme). Bereits vor dem mittleren Lebensalter waren Personen, die schneller alterten, körperlich weniger leistungsfähig, zeigten kognitiven Abbau und Hirnalterung, berichteten über schlechtere Gesundheit und sahen älter aus.
Das gemessene biologische Altern bei jungen Erwachsenen kann dazu genutzt werden, die Ursachen des Alterns zu identifizieren und Verjüngungstherapien zu evaluieren.
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