Die Endurance-Running-Hypothese besagt, dass die natürliche Selektion den Menschen zu Spezialisten im Ausdauerlauf geformt hat. Laufbedingte Verletzungsraten zwischen 20 % und 79 % deuten darauf hin, dass moderne Menschen in diesem artenspezifischen Bewegungsmuster verletzungsanfällig sind. Dieser Meinungsbeitrag bietet eine neuartige Perspektive auf die hohe Verletzungshäufigkeit beim menschlichen Ausdauerlauf, indem er den evolutionären Missklang zwischen moderner Athletikschuhmode und der entwickelten Fußstruktur und -funktion in den Mittelpunkt stellt. Wir schlagen vor, dass nicht anatomisch geformte, stark strukturierte und gepolsterte Schuhe zu einer maladaptierten Fußstruktur und zum Verlust biologisch normaler Funktionen führen können – dazu gehören Stabilität, Elastizität, sensorisches Feedback und die damit verbundene Bewegungssteuerung. Die Struktur und Funktion des menschlichen Fußes und ihre mögliche Beeinträchtigung durch moderne Schuhe haben in der laufbezogenen Literatur bisher wenig Beachtung gefunden, könnten jedoch ein neues Forschungsfeld eröffnen und potenzielle Lösungen für viele laufbedingte Verletzungen bieten.
Der Mensch ist an Ausdauerlauf angepasst, doch sind die Verletzungsraten hoch. Ein Missverhältnis zwischen der evolvierten Struktur und Funktion des Fußes und den Konstruktionsmerkmalen moderner Schuhe könnte die hohe Verletzungsrate im spezifisch abgeleiteten Bewegungsmuster des Ausdauerlaufs erklären. Es gibt Hinweise darauf, dass die Designelemente moderner Schuhe die Fußstruktur deformieren und die Fußfunktion beeinträchtigen können. Der Verlust von Struktur und Funktion könnte viele der häufig auftretenden Laufverletzungen erklären.
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Evaluation und Management von Fuß- und Sprunggelenksstörungen
Eine Intervention mit minimalistischen Laufschuhen kann die Belastung der Fußsohle verändern.